Mit Sicherheit ein Stadionvolltreffer

Ortspartei Kreis 9

Das Projekt Ensemble ermöglicht eine nachhaltige Stadtentwicklung und griffige Massnahmen gegen Fussballchaoten, erklärte FDP-Nationalrätin Doris Fiala an der Polit-Lounge zur Stadionabstimmung.

Das am 25. November zur Abstimmung kommende Projekt Ensemble besteht aus einem Fussballstadion, einer Genossenschaftssiedlung und zwei Hochhäusern mit Wohnungen und Gewerbeflächen, die wiederum das Fussballstadion finanzieren. Eine privat finanzierte Überbauung wie geschaffen für die fussballkritische Zürcher Stadtbevölkerung, die doch erst vor fünf Jahren ein Fussballstadion abgelehnt hat. Dieser Ansicht jedenfalls sind FDP-Nationalrätin Doris Fiala und der Grüne Gemeinderat Marcel Bührig, die sich im Gasthof zum weissen Rössli in Albsrieden als unerwartet gut harmonierendes und mit ihren Argumenten treffsicheres Sturmduo erwiesen. «Nachdem 2013 ein durch Steuergelder finanziertes Stadion abgeschmettert worden ist, kommt nun als ideale Alternative ein Projekt zur Abstimmung, bei dem Private sämtliche Kosten für Bau und Betrieb übernehmen», warb Fiala für das Stadionprojekt.

Ein fairer Deal

Marcel Bührig, der sich als Sprecher des Komitees «Linker Flügel» im Abstimmungskampf stark engagiert, zeigte auf, dass es auch jede Menge linke Argumente für ein Ja gibt. «Das Projekt ist ein fairer Deal, weil die Stadt zugleich das langersehnte richtige Fussballstadion und dringend benötigte gemeinnützige Wohnungen erhält», erklärte er. Er stehe Hochhausprojekten im Normalfall eher kritisch gegenüber, aber die Überbauung auf dem Hardturmareal sei ein perfektes Beispiel für Verdichtung und mache sowohl aus ökologischer, als auch aus ökonomischer Sicht Sinn. Anders als viele Stadionkritiker aus dem linken Lager erachte er nicht nur die Mietpreise der 299 gemeinnützigen Wohnungen, sondern auch diejenigen der 570 Hochhaus-Wohnungen als angemessen für Stadtzürcher Verhältnisse. «Ich zahle für meine Wohnung mehr – und lebe nun wirklich nicht in einer Luxuswohnung», meinte Bührig.

Hamburg als Vorbild

Doris Fiala betonte mehrmals, dass das Projekt Ensemble eine nachhaltige Stadtentwicklung ermögliche. «Anders als die SP habe ich keine Glaskugel, die mir verrät, was in 92 Jahren sein wird. Ich wünsche mir für die zukünftigen Generationen einfach nur das Beste. Mit diesem Projekt schaffen wir im richtigen Gebiet mit einer gelungenen Architektur ein urbanes, international anmutendes Projekt», schwärmte sie über Ensemble. Sie sei keine Frau, die Hochhäuser am Limmatquai oder in der Altstadt fordere. «Aber nehmen wir uns doch Hamburg als Vorbild mit einem idealen Mix aus historischen und modernen Stadtteilen», erklärte Fiala.

Bausteine gegen Fussballchaoten

Mit den beiden FDP-Kantonsratskandidaten Angie Romero und Moritz Falck führte ein strenges Schiedsrichtergespann durch den Diskussionsabend. Deshalb durften auch Fragen zu Fussballchaoten nicht fehlen. «Gerade wer Sicherheitsbedenken wegen Zwischenfällen rund um Fussballspiele hat, stimmt Ja zum Stadion. Das neue Stadion hilft uns dank seiner Bauweise, die Sicherheit zu verbessern», stelle Fiala klar. Nicht nur für sie persönlich, sondern für die Behörden als Ganzes habe die Sicherheit der Bevölkerung oberste Priorität.

Podiumsteilnehmer überrascht mit Stadion-Nein

Als es gegen Schluss des Abends nach einem überlegenen Sieg von Doris Fiala und Marcel Bührig aussah, da sich kein einziger Zuhörer als Stadiongegner zu erkennen gab, überraschte ausgerechnet Bührig damit, ein «Stadion-Nein» einlegen zu wollen. «Bei Ensemble stimme ich natürlich Ja. Würde aber nach einem Nein am 25. November die SP-Initiative zur Abstimmung kommen, würde ich sie nicht nur ablehnen, sondern aktiv bekämpfen. Die SP soll bitte akzeptieren, dass die Stadtbevölkerung nicht mit Steuergeldern ein Stadion bauen will», kritisierte Bührig Zürichs grösste Partei.