Kindergerechtes Naturparadies statt 10-Millionen-Franken-Projekt

Ortspartei Kreis 9

Mehrere Dutzend Kreis 9-Anwohner trafen sich im kleinen Naturparadies von Albisrieden, um den Samstag – und gerne auch viele weitere Jahre – im Dunkelhölzli verbringen zu können.

Obwohl die Erwachsenen aus dem Quartier am Grillfest im Dunkelhölzli in Überzahl waren, wurden ihre Gespräche immer wieder von fröhlichem Kinderlachen übertönt. Die Kinder hatten sichtlich grossen Spass, das kleine Albisrieder Naturparadies auf dem Rücken gutmütiger Islandponys erkunden zu können. Fröhlich drehten sie auf der Oval-Bahn des Dunkelhölzlis ihre Runden so wie tausende Pferde- und Ponyfans zuvor, die hier in den letzten Jahrzehnten unzählige glückliche Stunden bei Reittrainings, Turnieren oder therapeutischem Reiten für Kinder und Erwachsene verbracht haben.

«Kein Mehrwert für Bevölkerung»

Als die Politiker der FDP Zürich 9 als Gastgeber der Dunkelhölzli-Veranstaltung das Wort für Reden ergriffen, mussten all die Väter und Mütter aufpassen, dass ihre Kinder weghörten. Ansonsten hätte der Anlass mit vielen Kindertränen geendet. Gemeinderat Përparim Avdili sprach nämlich die bittere Wahrheit an: «Gibt es am 10. Juni bei der Abstimmung zur Dunkelhölzli-Neugestaltung ein Ja, gibt es hier künftig kein Reiten mit Island-Ponys mehr, keinen Landwirtschafsbetrieb und auch kein Naturparadies mehr». So sehr er auch Sympathien für Familien- und Gemeinschaftsgärten habe, sei das von der Stadt geplante 10-Millionen-Franken-Projekt überdimensioniert. Erst recht, wenn das Projekt auch noch den viel zu hohen Preis habe, das wegen ihm so viel Grünflächen und Kulturland verschwinden müssen. «Das Dunkelhölzli-Projekt bietet keinen Mehrwert für die Bevölkerung», zeigte sich der Präsident der FDP 9 überzeugt.

«Öffentlichen Grünraum schützen statt verunstalten»

Dass ein Nein zum Dunkelhölzli-Projekt nicht gegen jene Familiengärtner gerichtet ist, die dem ZSC Stadion weichen müssen, zeigte alt-Gemeinderat Rolf Walther auf: «Es sind weniger als 20 Familiengärtner, die aus dem Vulkanareal ins Dunkelhölzli umziehen wollen. Um das damalige Versprechen gegenüber den Familiengärtnern einzulösen, braucht es somit weder eine grosse Landschaftsveränderung inklusive einem übertriebenen Hochwasserschutz, noch die Zerstörung der naturbelassenen Flächen», erklärte der langjähriger Gegner jeglicher Dunkelhölzli-Bauvorhaben.  Im Quartier sei man froh, dass FDP und SVP das Behördenreferendum gegen das Bauprojekt eingereicht hätten und dass sich entgegen der offiziellen Parteimeinungen auch Mitglieder der SP, der Grünen und der CVP für den Erhalt des Dunkelhölzlis ausgesprochen hätten. «Wir sollten den öffentlichen Grünraum schützen statt verunstalten. Auch weil unsere Kinder einst die Möglichkeit haben soll, in Zürich eigene Projekte realisieren zu können», mahnte Walther.

Die Kinder am Fest jedenfalls waren sich einig, wie das Dunkelhölzli ihnen in Zukunft die grösste Freude bereiten wird: Im heutigen Zustand. Und so begaben sie sich laut lachend auf den nächsten Ponyausflug.